Frau Brenner, hat sich Ihre Wohnung verändert, seitdem Sie „Zuhause im Glück“ moderieren?
Um ehrlich zu sein, bin ich so viel unterwegs, dass seit Beginn der Sendung fast nichts mehr in meiner Wohnung passiert ist. Aber die Liste der Dinge, die ich mir vorgenommen habe, wird immer länger – z.B. einen begehbaren Kleiderschrank zu schaffen, mein Büro neu zu gestalten. Also Pläne sind viele da und ich freue mich riesig darauf, sie bald in die Tat umzusetzen … notfalls lass ich unser Team anrücken.
Wie muss man sich den Stil Ihrer Wohnung vorstellen?
Ich habe eine der seltenen Altbauwohnungen in Düsseldorf ergattert und drei Monate mit Freund und Vater umgebaut. Es hat uns viel Kraft gekostet, den alten Charme wieder zum Vorschein zu bringen. Wir haben mehr als hundert Quadratmeter Spanplatten entfernen müssen, um den alten Holzboden wieder frei zu legen und aufberei-ten zu können. Wir haben Stuck geklebt, Wände neu verputzt und und und… Das Ergebnis ist ein fröhlicher Mix aus Alt und Neu. Es gibt französische Antiquitäten kombiniert mit modernen, puristischen Möbeln, zarte Farben an den Wänden kombiniert mit starken Farbak-zenten, die ich mit Accessoires und Licht setze.
Wie sieht es mit Ihren handwerklichen Fähigkeiten aus?
Ich weiß mir sehr gut zu helfen und habe Spaß mit Bohrer und Säge umzugehen. Allerdings bin ich natürlich nicht so fix wie unsere Handwerkerprofis. Zuhause habe ich zuletzt Jungendstiltürgriffe, die ich auf dem Trödel erstanden habe, auf unsere alten Zimmertüren montiert.
Als Innenarchitektin werden Sie eigentlich immer, ob nun in Ihrer eigenen Wohnung oder bei Freunden, mit Ihrer Arbeit konfrontiert. Schaffen Sie es, eine Wohnung oder ein Haus zu betreten und es nicht nach innenarchitektonischen Gesichtspunkten oder Design zu bewerten?
Ich bin ehrlich und gestehe: Nein! So etwas kann man nicht ablegen. Mein Beruf macht mir soviel Freude und begleitet mich rund um die Uhr. Man tastet einen Raum zumindest mit den Augen ab – aber keine Sorge, ich schließe um Himmelswillen nicht auf den Charakter eines Menschen, wenn ich seine Wohnung betrete...Aber Hotels bewerte ich kritisch, darin lebe ich derzeit über 200 Tage im Jahr. Da schaue ich, wenn sich die Tür schließt, dann doch etwas genauer hin.
Welcher Raum in Ihrer Wohnung ist für Sie der wichtigste, in welchem Raum fühlen Sie sich selbst am wohlsten?
Ich liebe vor allem unsere Küche. Zentral gibt es dort eine 90 cm breiten Gasherd und eine alte Theke aus Frankreich. Da kann man wunderbar plaudern und kochen und ich liebe es, wenn dann noch durch die Tür des Balkons eine frische Brise hineinweht.
Was ist einfacher für Sie, ein Regal an die Wand zu montieren oder die Pointe eines Witzes zum richtigen Zeitpunkt zu bringen?
Ich bin ein miserabler Witze-Erzähler, Grundproblem ist schon mal, dass ich mir keine merken kann… Keine Frage, ich bevorzuge das Regal. Das gelingt mir leichter.
In Ihrer Sendung helfen Sie vor allem Menschen, die nicht unbedingt auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Was war für Sie bis jetzt der schönste Moment in einer Ihrer Sendungen?
Es gibt Momente, wenn die Familien zurückkommen und sich unbändig freuen. Man hat dann das Gefühl: „Wow – wir haben hier und jetzt mit vereinten Kräften das Leben dieser Menschen total verändert“ – vor allem freue ich mich, wenn wir kranken Kindern das Leben erleichtern und ihnen ein Lachen auf die Lippen zaubern können.
Wenn Sie unseren Lesern einen Tipp geben müssten, auf was Sie bei der Einrichtung ihrer Wohnung besonderen Wert legen sollten, was wäre das?
Was mir immer wieder auffällt: Es wird sehr wenig mit Licht „gearbeitet“. Oftmals gibt es in einem Raum nur eine Deckenleuchte. Aber man kann mit kleinen Stehleuchten, Wandleuchten und Kerzen so tolle Lichtsituationen schaffen, dass der Raum viel schöner, gemütlicher bzw. facettenreicher wirkt.In Sachen Farbe sollte man, falls man es bunt mag, einen Schwerpunkt auf Weiß setzen – creme-farbene Wände streichen und mit bunten Möbeln und Accessoires Highlights schaffen. Oder man hat eine starke Raumfarbe, dann sollte man mit Möbeln und Accessoires farblich neutraler („sparsamer“) umgehen.
Wenn die Wohnung neu eingerichtet und die Besitzer überrascht aber strahlend in ihren neuen vier Wänden sitzen, wie belohnen Sie sich für das Geleistete?
Belohnen, hmm… zuhause angekommen genieße ich es einfach, mal wieder im eigenen Bett zu liegen und ein paar wenige Tage ausschlafen zu können. Reisen, egal ob Kurztrip oder etwas länger weg, ist für mich immer Belohnung und Bereicherung.
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